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 12 Fragen - 12 Antworten an: Karen Gütebier von Wohnsachen - Ein Concept Store auf dem Ölberg in Wuppertal

Karen Gütebier in ihrem Concept Store


 1. Wie bist Du auf die Idee gekommen, einen Concept Store in Wuppertal zu eröffnen??
Die Idee hat sich ganz langsam entwickelt.
Zunächst habe ich mit einer Freundin ganz ‚hobbymäßig‘ einen kleinen Stand auf dem Weihnachtsmarkt von Schloß Lüntenbeck ‚aufgemacht‘. Dort haben wir mit viel Spaß schöne, schlichte selbstgefertigte Wohnaccessoires verkauft.
Schon damals habe ich Kissen bemalt und bedruckt, meine Wuppertal-Motive haben sich daraus entwickelt.
Ein paar Jahre später habe ich dann ein kleines Gewerbe daraus gemacht und auf mehreren Märkten ausgestellt.
Das Wuppertal Marketing hatte etwas im Programm und nutzt mein Design z.B. auf Servietten.
Die Bandweberei Kafka stellt mein Schwebebahnband in ganz vielen Farben her und das Malbuch „Mach’ dein Wuppertal“ gibts auch.
Durch meine Leidenschaft fürs Wohnen und Design, ist der Wunsch einen Laden zu eröffnen immer größer geworden. Als dann ein superschönes kleines Ladenlokal frei wurde, habe ich einfach zugeschlagen. Eigentlich suchte ich zu diesem Zeitpunkt ein Atelier mit Lagermöglichkeit. Ein Concept-Store ist es geworden, weil ‚Wohnen‘ ein weites Feld ist und es im Kern ja ums Wohlfühlen geht, daher gibt es auch mal etwas gutes zum Trinken oder auch Alltagsgegenstände in schön, wie z.B. Putzmittel, aber auch Geschenke.



2. Wann war Dein Eröffnungstag?
Die Eröffnung war dann am 12.September 2019.


3. Warum befindet sich Dein Standort gerade dort, wo er ist, auf dem "Ölberg" in Wuppertal?
Der Standort war durch das schöne frei werdende Ladenlokal eher Zufall. Der Ölberg hat mit dem Altbaubestand Atmosphäre, ist nicht zu weit vom Zentrum entfernt und die Ladenmiete ist erträglich.


4. Wie würdest Du Deinen Stil bzw. den Deines Stores beschreiben?
Der Stil der Produkte war und ist meist in Farbe und Form reduziert. Seit einiger Zeit wirds auch knallig.
Einige würden ihn als skandinavisch beschreiben, ist aber eine schöne wilde Mischung. Ich trage Dinge zusammen, die mich irgendwie ansprechen und das überrascht mich manchmal selbst..


5. Nach welchen Kriterien wählst du Deine Händler aus?
Ich versuche immer interessante Dinge zu finden, die man nicht überall findet oder einfach schön sind, die ich selbst gerne hätte oder verschenken würde. Kriterien wie Regionalität, faire/soziale Produktion, europäisches Design von kleinen Labeln sind für mich wichtig. Daraus ergeben sich dann auch häufig sehr nette und persönliche Geschäftspartnerschaften.


6. Wie würdest Du Deine Kauf-Kundschaft beschreiben?
Die Altersstruktur des Kundenkreises bildet das komplette Spektrum ab, aber ein vor allem weibliches Publikum. Wenn’s um Geschenke geht, kommen auch die Männer.
Grundsätzlich kann man sagen, dass die Leute, die in den Laden kommen, sehr bewusst einkaufen oder etwas besonderes suchen.
Durch die Märkte hatte ich einen Stammkundenkreis, der mich zum Teil im Laden wiedergefunden hat. Diese Gruppe ist über Wuppertal verstreut. Fast alle anderen Kunden kommen aus der näheren Umgebung des Ladens.
Ich freue mich riesig, dass sich auch einige Kunden aus anderen Städten auf den Weg machen, weil sie den Laden online entdeckt haben, dann gibts selbstverständlich noch ein paar Tipps zur Städtetour Wuppertal dazu.
Online wird meine ‚Kollektion-Wuppertal‘ tatsächlich immer mal wieder von Wuppertalern in der weiten Welt entdeckt, die vielleicht Heimweh haben. Ganz stolz bin ich, dass es schon von mir handgefertigte Produkte in Kanada, Tokio oder Neuseeland gibt.



7. Wie wichtig ist Dir der regionale Bezug bei Deinen Waren?
Regionalität ist ein sehr wichtiger Aspekt, bei der Auswahl von Produkten und auch den Materialien, die ich für eigene gefertigte Wohnsachen benötige.
Fasst man Regionalität weiter, also Fertigung in Deutschland oder Europa, ist sie vielleicht sogar der Hauptaspekt meiner Auswahl.
Sehr gerne mag ich die Produkte von deutschen Designern, z.B. Michael Hilgers und Raas Design die aus Wuppertal kommen oder hier studiert haben oder ‚Müllern Kontor“, ein Design Label aus der Lüneburger Heide. Direkte Fragen zur Herstellung sind im persönlichen Gespräch möglich und das ist großartig, denn so kann ich Informationen viel besser an Kunden weitergeben und die Fertigung erfolgt ohnehin nach nachhaltigen und sozialen Standards.


8. Welche Art von Waren erstellst Du selbst bzw. in Eigenregie für den Verkauf?
Ich fertige vor allem Kissen, die ich mit eigenen Entwürfen bemale und bedrucke. Vom Labeletikett bis hin zum Wäscheetikett kommt dabei alles aus Wuppertal.
 


9. Was war Deine größte berufliche Leistung/Herausforderung seit Du den Concept Store gegründet hast?
Den Laden habe ich nur ein gutes Vierteljahr vor Corona eröffnet. Danach hatte ich im Weihnachtsgeschäft ein Baugerüst vor der Tür und die allgemeine Kaufzurückhaltung gerade im stationären Einzelhandel ist spürbar und machen jeden Tag zur spannenden Herausforderung. Ich bin mir aber sicher, dass die kleinen Läden die Welt ein bisschen schöner machen, weg vom Einerlei. So viele Kollegen und Kolleginnen machen das daher mit ganz großer Leidenschaft.


10. Was ist Dein nächstes Ziel?
Ein neues Ziel ist es, beziehungsweise ein immerwährender Plan ist es, auf Veränderung zu reagieren und den Laden entsprechend auszurichten. Da habe ich laufend Ideen, manche setzte ich dann auch um.


11. Was wäre Dein größter beruflicher Traum für Dich und Deinen Store?
Ein großer Traum ist ja schon mein eigener Laden und das ist toll.


12. Hast Du auch einen Online-Shop eingerichtet?
Online gibts www.wohnsachen.com schon seit 2015 aber da gibts auch noch viel zu entwickeln!


Ich bedanke mich ganz herzlich für die Beantwortung der 12 Fragen bei Karen Gütebier.

INFO & Kontakt:
Karen Gütebier
Wohnsachen
Dorotheenstraße 1 /Ecke Marienstaße
42105 Wuppertal

Aktuelle Öffnungszeiten - Stand 2025 - ohne Gewähr:
Mittwoch-Freitag 15-18 Uhr
Samstag 11-14 Uhr 


Fotos: Susann Pfeiffer

von Susann Pfeiffer 22. April 2025
Ich bin jetzt im 3. Jahr meiner 2. Selbstständigkeit und habe in den letzten Jahrzehnten sehr viel ausprobiert und mich weitergebildet. Trial & Error könnte man auch sagen. Natürlich habe ich für die Selbstständigkeit auch hier wieder einen klassischen Business Plan erstellt. Auch einen Gründungszuschuss beantragt und erhalten. Ich habe auch überlegt, wer meine Zielgruppe "sein könnte". Deine Zielgruppe ist ja meist so ein bisschen wie Du selbst. So habe ich also auch hier verschiedene Buyer-Personas erstellt, mir meine Wunschkunden intensiv vorgestellt und analysiert. Eine Marktanalyse gemacht usw. usw. Und wie in klassischen Unternehmen, so macht man es auch im Bereich der Social Media Strategie, die ich aktuell anbiete, sprich: Ein Ziel gemäß den eigenen Werten finden Eine Strategie (Plan hin zum Ziel) entwickeln Die Analyse. Sprich, was von dem war erfolgreich, was nicht, wovon sollte ich mehr machen, wovon weniger... Aber irgendetwas (!) fehlte mir trotzdem in der neuen Selbstständigkeit. Ich zog nicht "die richtigen" Menschen an mit meinem Business. Das merkte ich nach ca. 1 Jahr. Es wurde irgendwie sehr anstrenged und zäh. Ich fühlte mich wie eine Angestellte, nur mit freier Zeiteinteilung im Home-Office. Das war so nicht geplant. Der Frust kam umgehend! Dann fand ich durch Zufall das obige Purpose-Diagramm und stellte mir ganz entspannt die dort stehenden, folgende Fragen: Was liebe ich zu tun? (Also, was mache ich eh am liebsten den ganzen Tag, auch, wenn ich dafür kein Geld erhalte?) Wo liegen meine Talente? (In welchem Bereich macht mir keiner was vor? Wo liegen meine Talente? Was kann ich besonders gut?) Was "braucht" die Welt? (Sprich, in welchem Bereich, der dazu passt, gibt es überhaupt Bedarf? Einen Markt?) Wofür könnte ich bezahlt werden? (Wie kann ich also meine Talente mit meiner Leidenschaft und der Berufung so zusammen bringen, dass es Sinn für mich macht, mir Freude macht UND Einnahmen beschert?) Als ich mir die Fragen beantwortete, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich hatte schlicht und ergreifend meine meine kreative/gestaltende Seite vergessen ! Das machte mich so müde und laugte mich aus. Ich hatte den freudvollen Spaßfaktor vergessen ! Ich investierte also und wollte es auch offiziell professionalisieren und buchte mir zwei intensive Coachings: Eins zum Thema Branding und eins zu Thema Positionierung inklusive Zielgruppenanalyse , Marktanalyse usw. Was mir im Endeffekt aber auch geholfen hat, eine ausgewogene Work-Life-Balance zu finden, war es, mir selbst die Erlaubnis zu geben, Spaß zu haben und meine Werte, meine kreativen Talente und meine Leidenschaft mit einfließen lassen zu dürfen . Auch, wenn ich damit vorrangig kein oder wenig Geld verdiene. Ich mache es, weil es verdammt nochmal Spass macht! Oder auch manchmal, weil es einfach raus muss. Weil es mein kreativer Ausdruck ist, mit dem Leben umzugehen. Es ist nicht wichtig, das auch rational begründen zu müssen. Wichtig ist aber, dass man das, was man leidenschaftlich macht, nicht komplett sausen lässt, nur weil es "kein Geld" bringt, oder der Markt dafür zu klein und der Wettbewerb zu groß ist, oder man damit keinen supergroßen monetären Erfolg hat! Otto-Normal-Verbraucher würde das dann einfach rational wieder als "Hobby" deklarieren oder entwerten, aber das ist zu einfach gedacht, wie ich finde. Es ist ist so viel mehr: Es ist pure Freude und Leidenschaft ! Hast Du Dir diese Fragen in deiner Selbstständigkeit auch schon gestellt?#
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