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 10 Fragen - 10 Antworten an: Michael Hilgers von studio michael hilgers

- FALT Beistelltisch mit CLEM Vase + Kerzenhalter: purSTAHL.com


 1. Dein Werdegang
Wie bist Du eigentlich zum Design gekommen?
Ich würde sagen, das Design ist eher zu mir gekommen- und zwar schon sehr früh: In der Grundschule habe ich Dinge auseinander genommen und wieder zusammengesetzt um zu sehen wie sie funktionieren; noch vor dem Abi habe ich meine ersten schrecklichen Kleinmöbel gebastelt. Der Gewinn der guten Form für mein Gesellenstück war sicherlich ein wegweisender Abschluss meiner Berufsausbildung zum Tischler. Das anschliessende Architekturstudium in Wuppertal konnte mich auch nicht vom Weg abbringen: Die
Entwicklung von Ideen, die Gestaltung von Dingen und Räumen scheint einfach meine Lebensaufgabe zu sein...



2. Dein Verkauf
Wie und wo verkaufst Du Deine Produkte?

Meine Entwürfe werden zum einen von renommierten Herstellern wie z.B. den Müller Möbelwerkstätten, Sudbrock usw. über den klassischen Einzelhandel vermarktet; meine Designs für diverse Büromöbel- oder Küchenhersteller werden über den einschlägigen Fachhandel verkauft.

Die von mir entwickelte Kollektion für das junge Label purSTAHL ist aktuell primär über dessen Onlineshop erhältlich; erste (auch physische) Einzelhändler sind bereits auf die innovativen, farbenfrohen Accessoires und Kleinmöbel des sauerländischen Herstellers aufmerksam geworden- was mich sehr freut!

Über meine eigene Marke rephorm vertreibe ich seit langem meine Entwürfe für den Balkon. Und dies sowohl durch den eigenen Webshop als auch über diverse grössere Onlinehändler.

Ich nutze unser Interview jetzt einfach mal für einen kleinen Spoiler in eigener Sache: Zum 20jährigen Firmenjubiläum geht mein kleines Outdoor- Label nun endlich ins Haus!

Damals habe ich für rephorm mit meinem STECKLING den allerersten Pflanzbehälter entwickelt, den man werkzeuglos einfach auf’s Geländer stecken kann; der ab 2025 u.a. über den rephormhaus Shop erhältliche STECKRETÄR überträgt nun das Konzept des hilfreichen Add-on Produktes in den Möbelbereich:

Dieses kompakte Home Office Schreibtisch Plug-In verwandelt das meistverkaufte schwedische Regal der Welt in 30 Sekunden in einen ergonomischen Steharbeitsplatz. Sollte dieses Regal nicht vorhanden sein, kann man den STECKRETÄR mit einem Rahmen aus massiver mecklenburgischer Eiche bestellen: So wird das Möbel zu einem der flachsten Wandsekretäre auf dem Markt.
Der klappbare, platzsparende Arbeitsplatz lässt sich sogar flächenbündig in eine Trockenbau-Wand integrieren; so ist der STECKRETÄR ein potentiell interessantes Produkt für Hotels oder Officeumgebungen.

Ziel war es, bewusst ein in Deutschland hergestelltes nachhaltiges Produkt zu entwickeln, das nicht nur für private Kunden interessant ist, sondern auch eine Lösung für den Objektbereich darstellt: Es ist ein Möbel, dass in vielen Lebens- und Arbeitsbereichen hilfreich ist und so über jeden erdenklichen Vertriebskanal vermarktet werden kann.

Übrigens: Der STECKRETÄR ist zukünftig in diversen (Wunsch)farben erhältlich- unter anderem auch in Deiner Lieblingsfarbe gelb…;-)
(Anmerkung Susann: Danke, das klingt nach einem echten Produkt für mich!).



3. Alternative Berufe
Welche 2-5 alternativen Berufe wären auch passend gewesen?

Das aktuelle Projekt für purSTAHL ist ein exemplarisches Beispiel meiner 2-5 Berufe: 
Neben meiner Kernkompetenz als Produktdesigner habe ich die Marke konzipiert, bin als Produktmanager tätig und war maßgeblich an der Entwicklung des Webshops beteiligt. Ich produziere den Social Media Content, bin also auch Fotograf, Filmemacher, Autor in Personalunion.

In den vergangenen Jahren hat sich der Architekt in mir auf die minimalinvasive Umgestaltung von Bibliotheken spezialisiert: Ohne in die bauliche Substanz einzugreifen, entwickle ich Möbellösungen (häufig durch ein Upcycling vorhandenen Inventars), die veraltete Büchereien ohne ein grosses Budget in inspirierende „dritte Orte“ verwandeln.

Meine Erkenntnisse teile ich gelegentlich als Dozent an berufsbildenden Schulen: So begleite und unterstütze ich z.B. angehende Tischler bei der Gestaltung Ihrer Gesellenstücke. Tatsächlich bin ich anscheindend gleichzeitig in mehreren Berufsbildern tätig- aber am Ende hängt doch alles sehr eng miteinander zusammen. Es ist halt EIN Leben...



4. Deine Inspiration
Wie sieht Dein tägliches Ritual für die Inspiration aus?

Ich beginne den Tag generell sehr gerne sehr früh mit positiven Gedanken von Menschen, die klüger sind als ich: Nach einer Microdosis Yoga lese ich gerne noch vor dem ersten Kaffee einige inspirierende Zeilen über Philosophie oder Kreativität. Das bringt mich auf eigene Ideen oder bestärkt mich in meinen eigenen Gedanken. Auf jeden Fall halte ich mich an den Wahlspruch „No screenlight before daylight“. 

Das wichtigste Ritual für mich ist es, mich regelmäßig daran zu erinnern, den Alltag (sei es nun mein eigener oder den meiner Mitmenschen) sowie die Dinge die uns bei unseren Tätigkeiten begleiten bewusst wahrzunehmen. Für mich steckt die relevanteste Inspiration in den scheinbar belanglosen Dingen um uns herum.


5. Deine Designs
Was passiert nach dem Entwurf? Wie gehts zum Prototypen?
Ich versuche immer denkbar einfache, minimalistische Produkte zu entwerfen: Nachdem die Idee im Skizzenbuch entwickelt wurde, baue ich simple Modelle und Mockups gelegentlich in meiner kleinen Prototypenwerkstatt; in der Regel erstelle ich seriennahe 3D Modelle am Rechner, die zeitnah und kostengünstig direkt per Laser- und Abkanttechnik als Prototyp umgesetzt werden können.

Braucht jedes Produkt auch einen Musterschutz/Patent?
Der oben angesprochene STECKLING war das erste Pflanzgefäß zum Aufstecken auf das Balkongeländer. Heute gibt es von dieser Idee welweit Millionen Kopien. Selbst renommierte deutsche Hersteller scheuen sich nicht, meine ursprüngliche Idee nachzuahmen: Mein Designschutz nützt mir hier wenig bis gar nichts. 

Es werden Kleinigkeiten, Details verändert- und schon ist der „Schutz“ obsolet. Für ein Patent wäre die „Erfindungshöhe“ laut Patentanwalt nicht ausreichend gewesen- und dennoch hatte meine simple Idee anscheinend das Potential, die Balkone und somit ein wenig das Stadtbild vieler Städte positiv zu verändern. Ich sehe diese Nachahmungen heute eher als grösstmögliches Kompliment.

Der Schutz geistigen Eigentums ist äusserst wichtig; Folgendes sollte jedoch jedem Gestalter und jeder Gestalterin bewusst sein: Die Firmen die Deine Idee kopieren, sind in der Regel deutlich grösser als Du und verfügen über ausreichende Mittel sowie empathiebefreite MitarbeiterInnen, deren Job es einfach ist, gute Ideen von unseresgleichen unrechtmäßig zu ihrem Vorteil zu benutzen.

Du must also entscheiden, ob Du Dich ärgerst, ob Du kämpfst, Zeit und Geld investierst um Deine Rechte vielleicht irgendwann durchzusetzen: Schlechte Gedanken verhindern einfach weitere gute Ideen…

Der STECKRETÄR ist übrigens exakt durch diese Veröffentlichung in Deinem Blog geschützt: Mit dem Zeitpunkt, an dem ein Entwurf einer fachkundigen Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, gilt für dieses sogenannte „nicht eingetragene Geschmacksmuster“ 3 Jahre lang ein europaweiter Schutz….!


6. Hast Du einen Erfolgstipp für angehende Designer?
Höre auf Deine innere Stimme. Die Menschen die Dir von irgendetwas abraten oder Dir eindringlich zu etwas raten, haben in der Regel keine Ahnung von dem was Du tust oder möchtest. Scheitere- und mache ein wenig anders weiter. Mache Dein eigenes Zeug: Bitte ahme nichts nach, folge keinen Trends. Versuche lieber Trends zu setzen. Sei nicht oberflächlich. Sei authentisch. Sei nett.


7. Dein Social Media Auftritt
Wie nutzt Du die sozialen Medien für Dich und auf welchen Plattformen bist Du vertreten?
Ich bin auf sämtlichen Plattformen unterwegs; Instagram ist mein Favorit. Mein Content besteht ausschließlich aus meinem eigenen Zeug. Mein Fokus liegt hier beim bewegten Bild. Ich trete gerne hinter meinen Entwürfen zurück; die Idee ist der Hauptdarsteller. Sie sollte neuartig und selbsterklärend sein. Wenn man eine Idee nicht in zwei Sätzen oder einem dreisekündigen Video beschreiben kann, ist es für mich keine wirklich gute Idee.

Der Erfolg meiner simplen Beiträge bestätigt meine Vorgehensweise: Das Video des KETT Regals wurde insgesamt über 16 Millionen mal angeschaut; ich konnte so organisch (also ohne eine einzige kostenpflichtige Werbeanzeige) für purSTAHL innerhalb eines Jahres mehr als 90.000 Follower gewinnen...



8. Dein Warum
Warum machst Du das, was Du machst und was bedeutet Erfolg für Dich?
Gerade in schwierigen Zeiten fragt man sich natürlich gelegentlich: Warum mach’ ich den ganzen S….. eigentlich? Warum lebe ich nicht das sichere Leben eines Angestellten mit gesetzlich vorgeschriebenen Urlaubstagen, KV, RV und Firmenwagen?

Die Antwort ist ganz einfach: Das wäre einfach nicht MEIN Leben. Ich geniesse diese besondere Freiheit. Ich schätze das Privileg, Verantwortung über mein Denken und Handeln übernehmen zu dürfen.

Es heisst ja immer gerne: „Lebe im Moment“-aber wir alle wissen, wie schwer dies ist.

Der Zeitpunkt an dem eine Idee „aufploppt“ ist für mich einer dieser besonderen Augenblicke- und für mich die reinste Form des „Jetzt“: Vor der Idee war nix. Plötzlich ist die Idee da; die Zeit scheint kurz still zu stehen… Sobald Du Deine Idee im Skizzenbuch fixierst, einen Prototypen baust usw. wird dieser erste sehr besondere Impuls dann sehr schnell zum (Berufs)alltag.

Ich denke, dieser fortwährende erfüllende Kreislauf aus Idee, Umsetzung und eventueller Vermarktung treibt mich um.

Erfolg bedeutet für mich natürlich, von meinen Ideen leben zu können- vor allem erfüllt es mich jedoch ein wenig mit Stolz, wenn sich Mitmenschen für meine Entwürfe begeistern und diese bewusst zur Bereicherung Ihres Alltags nutzen...


9. Ein Neubeginn
Wenn Du mit der Erfahrung von heute nochmal von vorne anfangen könntet, was würdest Du heute anders machen?
Ich denke ich würde nicht vieles anders machen. Vielleicht würde ich weniger häufig versuchen, in Vorleistung zu treten und mit richtig guten Entwürfen initiativ an die falschen Unternehmen heranzutreten. Ich würde deutlich häufiger Projekte (so wie aktuell den STECKRETÄR) einfach eigenhändig umsetzen und vermarkten.


10. Dein nächstes Ziel
Was ist Dein nächstes großes Ziel oder Wunschtraum, den Du Dir erfüllen möchtest?
Albert Einstein wird folgendes Zitat nachgesagt: „In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten."

Mich interessiert mittlerweile die schillernde, kommerzielle Scheinwelt des Designs deutlich weniger als die faszinierenden Chancen, die gute Ideen in solchen sozialen und wirtschaftlichen Bereichen entfalten können, wo Design bisher eigentlich kaum eine Rolle spielt.

Mit "ideeimpuls" habe ich daher ein Beratungs- Vortrags- und Workshopformat entwickelt, das Inspirationen für diese noch „designfreien“ Zonen bieten soll: Mein unentgeldliches Angebot richtet sich an KMUs, ambitionierte Handwerksbetriebe, Unternehmensnachfolger, kleine Bibliotheken, soziale Einrichtungen und ländliche Gemeinden.

Ziel ist es, mit Hilfe des Designs neue zukunftsorientierte Denkanstöße zu geben und schlafende Potentiale zu erwecken – sei es in Form eines initialen Gedankens, einer innovativen Produktidee, eines besonderen Raumkonzepts oder vielleicht eines lokalen Designevents: Tatsächlich bin ich aktuell dabei, das Konzept für ein Designfestival in einer norddeutschen Kleinstadt zu entwickeln.

Ein erstes konkretes Lieblingsprojekt in diese Richtung ist die Entwicklung eines Slowflower Hochbeetsystems: Für den kleinen Landwirtschaftsbetrieb Beetland in Mecklenburg-Vorpommern entwickle ich aktuell quasi ehrenamtlich einen modularen regional gefertigten Pflanzbaukasten aus Cortenstahl, in dem zukünftig nachhaltig und ohne Pestizide heimische Blumen angebaut werden sollen...


Ich bedanke mich ganz herzlich für die Beantwortung der 10 Fragen bei Michael Hilgers.

INFO & Kontakt:
Michael Hilgers | studio michael hilgers


instagram.com/studiomichaelhilgers

Mit freundlicher Unterstützung und über studio michael hilgers zur Verfügung gestellt von: 
Fotos: Michael Hilgers

Anna Marshall, Illustratorin aus Karlsruhe beantwortet 10 Fragen zu ihrem Business und Werdegang.
von Susann Pfeiffer 22. Juli 2025
1. Dein Werdegang | Wie bist Du eigentlich zur Kunst bzw. Design gekommen? Davon geträumt, etwas mit Kunst zu machen, habe ich schon seit meiner Kindheit. Das habe ich aber lange Zeit für mich behalten, denn ich habe mich immer sehr an anderen orientiert. Und irgendwie kam dieser Beruf in meiner Umgebung gar nicht vor, ich hatte also niemanden, der mir in der Hinsicht ein Vorbild gewesen wäre. Richtig ernsthaft verfolgt habe ich es dann mit der Wahl der Leistungsfächer in der Oberstufe. Ich habe damals die Schule gewechselt, um Kunst als Leistungsfach belegen zu können. Nach dem Abitur war ich mir dann aber wieder sehr unsicher, und habe mich an der Uni zunächst für Französisch, Spanisch und Wirtschaft eingeschrieben. Dort habe ich es aber nur zwei Wochen ausgehalten und sehr schnell gemerkt, dass das gar nichts für mich ist. Daraufhin habe ich an einer Jugendkunstschule meine Mappe gemacht und mich an der FH für Design in Münster beworben, wo ich zum Glück auch direkt genommen wurde. Dort belegte ich den Schwerpunkt Illustration und spezialisierte mich auf die Kinderbuchillustration. Nach dem Studium habe ich dann für eine lange Zeit Kinderbücher illustriert und auch ein paar Bilderbuchtexte geschrieben. Seit ein paar Jahren aber habe ich mein Tätigkeitsfeld erweitert und arbeite nun unter dem Label „Anna Salto Art“ vermehrt für ein erwachsenes Publikum in den Bereichen Porträtillustration und freie Kunst. 2. Dein Verkauf | Wie und wo verkaufst du deine Produkte? Seit diesem Jahr habe ich einen eigenen Onlineshop: Magischebilder.com . Hier bekommt man meine Porträts als Prints, Printprodukte wie z.B. Taschen und Notizbücher, sowie Originalkunstwerke. Hin und wieder verkaufe ich auch auf Kunsthandwerker- und Designmärkten. Für den Kinderbuchbereich arbeite ich mit einer Agentin zusammen, die für mich Akquise macht, fahre aber auch selber auf Buchmessen und andere Messen. 3. Deine alternativen Berufe | Welche 2-5 alternativen Berufe wären auch passend für dich gewesen? Für mich gibt es keinen alternativen Beruf. Ich kann mir wirklich nichts anderes für mich vorstellen. Hätte ich solch einen gefunden, dann würde ich ihn wahrscheinlich auch ausüben. 😉 4. Deine Inspiration | Wie sieht Dein tägliches Ritual für die Inspiration aus? Mein einziges wirklich festes Ritual ist mein Morgenspaziergang: Bevor ich anfange zu arbeiten, gehe ich ca. eine halbe Stunde spazieren. Manchmal komme ich dabei auf neue Ideen oder finde eine Lösung für ein kreatives Thema. Manchmal tut es aber auch einfach gut, nur zu gehen und den Kopf frei zu bekommen. 5. Deine Designs | Was passiert nach dem Entwurf? Wie gehts zum Verkaufsprodukt? Das kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem, woran ich gerade arbeite. Bei meinen Illustrationsprojekten skizziere ich zuerst mit Bleistift, scanne die Skizze ein und arbeite dann digital weiter. Meine Porträts entstehen meist als Monotypiezeichnungen, die ich digital weiterverarbeite. Und für freie Kunstwerke arbeite ich entweder nach eigenen, digitalen Vorlagen (allerdings ohne den Einsatz von KI), oder direkt auf Papier oder Leinwand, ganz ohne Vorlage oder Skizze. Das digitale Arbeiten hat in der Zusammenarbeit mit Verlagskund*innen den großen Vorteil, dass ich einfacher und schneller Korrekturen und Änderungen einarbeiten kann. Und ich kann meine Bilder direkt auf Produkte drucken lassen. Genauso sehr liebe ich aber die Arbeit an Originalkunstwerken: Ihre Einzigartigkeit und besondere Wertigkeit faszinieren und begeistern mich und der Prozess bis zum fertigen Kunstwerk hat seinen ganz besonderen Reiz. 6. Dein Erfolgsrezept | Hast du einen Erfolgstipp für angehende Künstler- und/oder Designer:innen?? Ich finde es wichtig herauszufinden, was einem am Herzen liegt und am meisten Spaß macht. Gibt es ein Thema, das dich besonders berührt? Dann verfolge es, probiere viel aus, aber versuche dieser Linie treu zu bleiben. Eine Klarheit im Ausdruck, in der Technik und/oder im Thema bringt Wiedererkennbarkeit, und das ist heute enorm wichtig, um andere von deiner Arbeit zu überzeugen. 7. Dein Social Media Auftritt | Wie nutzt du die sozialen Medien für dich und auf welchen Plattformen bist du vertreten? Verkaufst du auch per Onlineshop? Auf Instagram habe ich im Moment zwei Accounts: Einen für die Kinderbücher und einen für „Anna Salto Art“, also meine Kunst. Hier bin ich, zumindest in den Stories, täglich aktiv. Daneben bin ich auch auf LinkedIn zu finden. Ich nutze außerdem die Möglichkeit, meine Arbeit auf Plattformen wie der Illustratoren-Organisation oder dem K3-Portal, einem Karlsruher Netzwerk für Kreativschaffende zu zeigen. Und dann gibt es da noch meine zwei Webseiten und meinen Onlineshop. Im Grunde nutze ich meine Social-Media-Auftritte als Portfolios, sodass man sich ein Bild von mir und meiner Arbeit machen kann. Daneben möchte ich dort auch neue Leute gewinnen, die meine Arbeit mögen und wertschätzen und vielleicht sogar meinen Newsletter abonnieren. Außerdem weise ich regelmäßig auf meinen Online-Shop hin, denn der gerät sonst schnell in Vergessenheit. Mein Ziel ist es, meine Bilder bald auch auf Pinterest zu zeigen, um Kund*innen von dort aus auf meinen Shop aufmerksam zu machen. 8. Dein Warum | Warum tust du das, was du tust und was bedeutet Erfolg für dich? Gerade in schweren Zeiten hilft Kunst und Musik mir sehr, mich auf das zu besinnen, was wichtig ist im Leben, und worum es wirklich geht. Kunst kann uns helfen, bei uns selbst anzukommen und von dort ausgehend einen neuen Weg zu finden, mit der Welt draußen klar zu kommen. Schönheit und Ästhetik spielen ebenfalls eine große Rolle für mich. Ich brauche schöne Dinge um mich herum, und wenn sie dann noch Sinn spenden, weil sie eine Geschichte erzählen, die mich berührt, dann macht mich das sehr glücklich! Außerdem ist es ganz wunderbar, wenn man etwas erschaffen kann, was vorher so noch nicht da war. Erfolg bedeutet für mich, dass ich Menschen finde, die das, was ich mache, mögen und wertschätzen, und dass es sie auf irgendeine Art und Weise berührt. 9. Dein Neubeginn | Wenn du mit der Erfahrung von heute nochmal von vorne anfangen könntest, was würdest du heute anders machen? Wenn ich mit der Erfahrung von heute noch einmal neu beginnen könnte, würde ich mehr Energie ins Netzwerken stecken und den Austausch suchen mit Kreativen auch aus anderen Sparten. Denn der Blick über den Tellerrand kann einem so viele neue Möglichkeiten eröffnen! Das habe ich mich am Anfang meiner Laufbahn noch nicht so recht getraut. 10. Deine nächstes Ziel | Was ist dein nächstes großes Ziel oder Wunschtraum, den du dir erfüllen möchtest ? Seit Anfang diesen Monats habe ich mir einen Atelierplatz in einem Co-Working-Space gemietet. Ich habe mir vorgenommen, dort nur analog zu arbeiten. Mein Ziel ist es, mehr in die Malerei einzutauchen, was bei mir im Homeoffice leider bisher immer zu kurz kam. Sehr gerne würde ich mit den Werken, die dort zukünftig entstehen, einmal an einer Ausstellung teilnehmen. Antworten von Anna Marshall/Anna Salto Art Ich bedanke mich ganz herzlich für die Beantwortung der 10 Fragen bei Anna Marshall. INFO & Kontakt: Anna Marshall, Dipl.-Des. Ludwig-Marum-Str. 36 76185 Karlsruhe www.annamarshall.de www.instagram.com/shallwedraw www.instagram.com/annasalto.art Fotos: Anna Marshall
Vom eigenen Leidensweg zur Heldenreise Deiner eigenen Story.
von Susann Pfeiffer 17. Juli 2025
Storytelling beginnt bei dir: Wie deine Lebensthemen zur Heldenreise deiner Marke werden Neulich war ich auf zwei verschiedenen Workshops. Einer zum Thema "Schreiben für die Seele" und einer zum Thema: "Vorbilder". Und nach einigen Tagen verknüpften sich die beiden Workshops zu einem eigenen Reflexionsprozess: Habe ich überhaupt Vorbilder? Und wenn ja – was verbindet sie? Was sagt das über mich aus? Diese scheinbar einfachen Fragen öffneten meine Gedanken – über meine Lebensgeschichte, über wiederkehrende Themen und vor allem über die Kraft des persönlichen Storytellings. Leidenswege als Nährboden für Storys? Was mich besonders nachdenklich gemacht hat, war der Gedanke an die Leidenswege meiner Vorbilder. Manche von ihnen sind mit ihren Geschichten bekannt geworden, andere sind im Stillen ihren Weg gegangen – oft mit vielen Hürden. Ich denke da z.B. an Camillie Claudel, aber auch an Vincent van Gogh. Frida Kahlo usw. Die Liste ist lang... Und genau da wurde es spannend: Denn wir alle durchlaufen unseren ganz eigenen „Leidensweg" – individuell, emotional, transformierend. Der eine scheint mit Glück gesegnet, die andere stolpert von einer Krise zur nächsten. Aber ist das wirklich so? Manchmal sieht Glück im Rückblick wie Pech aus. Oder wie Scheitern. Dabei war dieses Scheitern oft ein notwendiger Schritt auf dem Weg zu Wachstum, Stärke, Selbstverwirklichung. Deine Biografie als kreative Quelle Wenn du dich mit deiner Biografie beschäftigst – sei es beim Schreiben, beim Malen, beim Gründen – wirst du merken: Deine persönlichen Lebensthemen mischen immer mit. Ob du willst oder nicht. Diese Themen zeigen sich in deiner kreativen Arbeit, in deiner Haltung, in deinem ureigenen Sinn des Lebens. Und genau das ist deine größte Ressource für Social Media. Denn gutes Storytelling lebt von Authentizität. Von echten Emotionen. Von Transformation. Opfer, Retter\:in, Held\:in? Willkommen im Drama-Dreieck In der Psychologie gibt es das sogenannte *Drama-Dreieck*. Es beschreibt Rollen, die wir in Konflikten (und oft auch im Leben) einnehmen: Opfer, Retter\:in oder Täter\:in. Diese Dynamik ist nicht nur in Familiensystemen oder Beziehungen spürbar, sondern auch in Romanen, Filmen und – ja, genau – in deinem Social Media Auftritt. Denn jede Marke, die berührt, erzählt eine Geschichte . Und die spannendsten Geschichten sind nicht glatt, sondern ehrlich. Die Heldenreise: Dein Storytelling-Kompass Die klassische Heldenreise ist ein Grundmuster jeder guten Story: Jemand bricht auf, erlebt Herausforderungen, fällt, lernt, wächst – und kommt verändert zurück. Auch du bist diese Heldin. Dieser Held. Du hast Dinge erlebt, überwunden, neu bewertet. Warum also nicht genau daraus deine Story entwickeln? Dein eigenes Storytelling starten: 7 kraftvolle Fragen Wenn du dein authentisches Social Media Storytelling entwickeln willst, starte mit diesen Fragen: 1. Wer sind meine Vorbilder – und was haben sie gemeinsam? 2. Was sind meine Lebensthemen und Leidenswege? 3. Was habe ich selbst gemeistert, überwunden oder gelernt? 4. Welche Fähigkeiten habe ich auf diesem Weg erworben? 5. Wie lautet meine Geschichte – in einer packenden Kurzversion? 6. Was ist mein persönliches „Warum“ – mein Purpose? 7. Wie kann ich damit andere inspirieren, ermutigen oder anziehen? Diese Fragen sind nicht nur Selbsterkenntnis-Tools – sie sind die Grundlage für dein Personal Branding und für tiefgehendes, nachhaltiges Storytelling in den sozialen Medien. Fazit: Deine Geschichte ist wertvoll – zeig sie! Menschen folgen Menschen. Nicht wegen perfekt designten Grafiken oder klugen Hashtags, sondern wegen echter Verbindung und Identifikation . Wenn du deine Geschichte teilst, gibst du anderen die Erlaubnis, sich selbst wiederzuerkennen. Du wirst greifbar, nahbar – und zur Held\:in, mit der man sich identifizieren kann. Also: Wie würde deine Romanfigur aussehen? Und wie fängst du an, ihre Geschichte zu erzählen?
Wohnsachen. Concept Store in Wuppertal. Inhaberin Karen Gütebier.
16. Mai 2025
Ich besuche Karen Gütebier in ihrem Concept Store in Wuppertal. Von kleinen Designaccessoires über besondere Postkarten bis hin zu Postern und Designprodukte namhafter Designer und Hersteller, verkauft Karen auch eigene Kissen-Kreationenin ihrem Laden. Ausserdem wird regelmässig Kunst ausgestellt.
von Susann Pfeiffer 22. April 2025
Ich bin jetzt im 3. Jahr meiner 2. Selbstständigkeit und habe in den letzten Jahrzehnten sehr viel ausprobiert und mich weitergebildet. Trial & Error könnte man auch sagen. Natürlich habe ich für die Selbstständigkeit auch hier wieder einen klassischen Business Plan erstellt. Auch einen Gründungszuschuss beantragt und erhalten. Ich habe auch überlegt, wer meine Zielgruppe "sein könnte". Deine Zielgruppe ist ja meist so ein bisschen wie Du selbst. So habe ich also auch hier verschiedene Buyer-Personas erstellt, mir meine Wunschkunden intensiv vorgestellt und analysiert. Eine Marktanalyse gemacht usw. usw. Und wie in klassischen Unternehmen, so macht man es auch im Bereich der Social Media Strategie, die ich aktuell anbiete, sprich: Ein Ziel gemäß den eigenen Werten finden Eine Strategie (Plan hin zum Ziel) entwickeln Die Analyse. Sprich, was von dem war erfolgreich, was nicht, wovon sollte ich mehr machen, wovon weniger... Aber irgendetwas (!) fehlte mir trotzdem in der neuen Selbstständigkeit. Ich zog nicht "die richtigen" Menschen an mit meinem Business. Das merkte ich nach ca. 1 Jahr. Es wurde irgendwie sehr anstrenged und zäh. Ich fühlte mich wie eine Angestellte, nur mit freier Zeiteinteilung im Home-Office. Das war so nicht geplant. Der Frust kam umgehend! Dann fand ich durch Zufall das obige Purpose-Diagramm und stellte mir ganz entspannt die dort stehenden, folgende Fragen: Was liebe ich zu tun? (Also, was mache ich eh am liebsten den ganzen Tag, auch, wenn ich dafür kein Geld erhalte?) Wo liegen meine Talente? (In welchem Bereich macht mir keiner was vor? Wo liegen meine Talente? Was kann ich besonders gut?) Was "braucht" die Welt? (Sprich, in welchem Bereich, der dazu passt, gibt es überhaupt Bedarf? Einen Markt?) Wofür könnte ich bezahlt werden? (Wie kann ich also meine Talente mit meiner Leidenschaft und der Berufung so zusammen bringen, dass es Sinn für mich macht, mir Freude macht UND Einnahmen beschert?) Als ich mir die Fragen beantwortete, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich hatte schlicht und ergreifend meine meine kreative/gestaltende Seite vergessen ! Das machte mich so müde und laugte mich aus. Ich hatte den freudvollen Spaßfaktor vergessen ! Ich investierte also und wollte es auch offiziell professionalisieren und buchte mir zwei intensive Coachings: Eins zum Thema Branding und eins zu Thema Positionierung inklusive Zielgruppenanalyse , Marktanalyse usw. Was mir im Endeffekt aber auch geholfen hat, eine ausgewogene Work-Life-Balance zu finden, war es, mir selbst die Erlaubnis zu geben, Spaß zu haben und meine Werte, meine kreativen Talente und meine Leidenschaft mit einfließen lassen zu dürfen . Auch, wenn ich damit vorrangig kein oder wenig Geld verdiene. Ich mache es, weil es verdammt nochmal Spass macht! Oder auch manchmal, weil es einfach raus muss. Weil es mein kreativer Ausdruck ist, mit dem Leben umzugehen. Es ist nicht wichtig, das auch rational begründen zu müssen. Wichtig ist aber, dass man das, was man leidenschaftlich macht, nicht komplett sausen lässt, nur weil es "kein Geld" bringt, oder der Markt dafür zu klein und der Wettbewerb zu groß ist, oder man damit keinen supergroßen monetären Erfolg hat! Otto-Normal-Verbraucher würde das dann einfach rational wieder als "Hobby" deklarieren oder entwerten, aber das ist zu einfach gedacht, wie ich finde. Es ist ist so viel mehr: Es ist pure Freude und Leidenschaft ! Hast Du Dir diese Fragen in deiner Selbstständigkeit auch schon gestellt?#
Komfortzonenmodell
von Susann Pfeiffer 16. April 2025
Warum es von der Lernzone oftmals so schnell zurück in die Komfortzone geht. Und was Du dagegen tun kannst, wenn Du Dich verändern möchtest.
von Susann Pfeiffer 20. März 2025
Endlich besser sichtbar werden und mehr Kunst verkaufen – mit Leichtigkeit & Strategie! Du bist freie Künstlerin oder Künstler und möchtest deine Werke erfolgreich in den sozialen Medien verkaufen – ohne dich dabei wie ein aufdringlicher Verkäufer "auf Kaltakquise-Tour" zu fühlen? Dann ist mein Online-Videokurs "Die 7 Säulen des Verkaufens" genau das Richtige für dich! Das erwartet dich: Wie du deine Kunst sichtbar machst – für die "richtigen Menschen" (= Deine Zielgruppe)! Wie du ein starkes Netzwerk aufbaust, das deine Kunst erkennt, schätzt und kauft! Und vor allem: Wie du endlich "entdeckt" wirst – und zwar zu Lebzeiten und zu deinen Bedingungen! 😉 Der Kurs enthält: Online-Videos + 📖 Workbook – speziell für Künstler:innen, die ihre Werke mit Herz & Strategie verkaufen möchten! 💛 Deine Kunst verdient es, gesehen und gekauft zu werden. Lass uns gemeinsam daran arbeiten! Jetzt anmelden & loslegen:
von Susann Pfeiffer 20. Januar 2025
Instagram & LinkedIn für Kreativschaffende und Künstler*innen Kreativschaffende, Designer*innen und bildende Künstler*innen stehen vor unterschiedlichen Herausforderungen, wenn es um die eigene Sichtbarkeit in den sozialen Medien geht. In diesem Kurs lernst Du, wie Du Instagram effektiv nutzen kannst, um Deine Werke, Designs oder kreativen Projekte zu präsentieren, das eigene Netzwerk auf LinkedIn aufzubauen und zu erweitern und neue berufliche Möglichkeiten zu entdecken. Mit praktischen Tipps und Strategien speziell für Kreativschaffende und Künstler*innen bist Du anschließend in der Lage, Deine persönliche Marke zu stärken und eine engagierte Community aufzubauen. Hier gehts direkt per Button zur Anmeldung: Start ab Dienstag, 25. Februar 2025 (ab dann 2 x im Jahr im Spätsommer/Herbst und Winter/Frühjahr). Je 4 Termine á 2 Unterrichtseinheiten (UE).
von Susann Pfeiffer 22. November 2024
10 Fragen - 10 Antworten. Heute: Claudia & Dieterich von nest gestaltung aus Münster.
von Susann Pfeiffer 12. November 2024
Das "gug#mag" ist ein Interviewmagazin für bildende Künstler, welches bereits im Jahr 2015 von meiner Kollegin Elvira H.M. Wrosch und mir, Susann Pfeiffer, ins Leben gerufen wurde. Seit ich denken kann, interessiere ich mich für das Thema "Erfolg" im Kontext der bildenden Kunst und für meine Lieblingsmenschen, wie ich bildende Künstler (und Designer) gerne nenne - sind sie doch auch Gleichgesinnte- selbst wenn ich im Hauptberuf Social Media Strategin bin, so bin ich auch immer noch auch als Künstlerin & Fotografin aktiv. Mit diesem Magazin möchten wir Künstlern eine Bühne schenken. Hier beschäftigen wir uns zudem mit den Fragen an das Leben der Künstler, Fragen zu Erfolgen und Misserfolgen, als auch dem künstlerischem Werdegang und täglichen Ritualen. Schaut doch gern mal vorbei! www.gug-mag.de Fotos: Susann Pfeiffer für gug-mag.de
von Susann Pfeiffer 30. Oktober 2024
10 Fragen - 10 Antworten. Heute: Helen & Michael von HUMstore aus Sulingen.
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