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 10 Fragen - 10 Antworten an: Dieterich & Claudia von nest gestaltung

Gewürzregal „habibi 16er


 1. Euer Werdegang
Wie seid ihr eigentlich zum Design gekommen?
Dieterich:
Mein Kunstunterricht in der Oberstufe hat bei mir das Interesse an Gestaltung und Design geweckt.
Zu Hause in meinem Zimmer begann ich, Betten und andere Möbel zu bauen, die ich im Freundeskreis verkauft habe.
Als ich endlich den Führerschein hatte, mit Freunden nach Paris und Amsterdam gefahren bin, entdeckte ich die Welt der
Museen und Galerien. Den Mut, meinen Traum von einem kreativen Studium umzusetzen, hatte ich erst nach dem „Zivi“, nach 20 Monaten der Entscheidungsfindung:
Kunst oder Design?
Auf jeden Fall "irgendetwas Dreidimensionales“.
Schließlich sollten es Objekte werden, die nutzbar sind, also Produktdesign.

Claudia:
Mein Interesse für Gestaltung hat mit der „Vogue“ angefangen.
Ich liebte die Mode, die Produkte und Inszenierungen.
Da war ich 13 und habe angefangen zu fotografieren - Menschen, Tiere, kleine Stillleben, Architektur.

Später begann ich mich für Kunst und Möbeldesign zu interessieren. Meine Großmutter war in Berlin in einer Möbeltischlerei aufgewachsen. Sie hat mir viel von den Kunden ihrer Eltern, den Aufträgen für Möbel und Ladeninteriors erzählt. Das fand ich spannend, und ich habe mir die ersten Bücher über Möbeldesign gekauft.
Nach dem Abi konnte ich mich zunächst nicht entscheiden zwischen einer Ausbildung zur Schneiderin,
zur Fotografin oder zur Tischlerin - Im Studiengang „Produktdesign“ habe ich dann meine Interessen für die Arbeit mit verschiedenen Medien, Materialien und Formen miteinander verbinden können und erste Problemlösungen für Produkte und Ihre Nutzung gefunden.



2. Euer Verkauf
Wie und wo verkauft ihr eure Produkte?

Unser eigenes Label nest-gestaltung haben wir nach gut 20 Jahren Erfahrung als Dienstleistende in der Produktentwicklung gegründet. Gestartet haben wir mit dem Verkauf unserer Produkte zunächst auf Online-Plattformen und Design-Märkten, nach einigen Jahren kam dann unser eigener Online-Shop nest-gestaltung.de dazu.

Unsere Produkte verkaufen wir sowohl an EndverbraucherInnen als auch an B2B KundInnen.
Der persönliche Kontakt mit KundInnen ist für uns auf jeden Fall bereichernd. Wir bekommen viel gutes und differenziertes Feedback von VerbraucherInnen, wofür wir sehr dankbar sind.
Das ist enorm hilfreich für die Weiterentwicklung unserer Produkte.



3. Alternative Berufe
Welche 2-5 alternativen Berufe wären auch passend gewesen?

Dieterich:
Architekt, Stadtplaner oder Ethnologe vielleicht?
Auf jeden Fall interessiert mich der Blick auf das "große Ganze".

Claudia:
Gute öffentliche Räume zu gestalten. Als Architektin, Landschaftsarchitektin oder als Innenarchitektin. Geschichten von Möbeln, Dingen und Menschen zu erzählen - Das alles hätte ich mir für mich auch vorstellen können.
Und im Museum zu arbeiten. Ausstellungen über Alltagsgegenstände unter verschiedenen Gesichtspunkten zu entwickeln. Unsere Dinge erzählen viel über uns Menschen und über unsere Kultur.




4. Deine Inspiration
Wie sieht euer tägliches Ritual für die Inspiration aus?

Ein tägliches Ritual zur Inspiration haben wir nicht. Aber, wie viele andere Menschen auch, finden wir unsere Anregungen in der Natur, in der Kunst,
in anderen Kulturen und im Austausch mit anderen Menschen darüber. Da reicht manchmal schon der Blick über den Tellerrand zu unseren Nachbarn,
z.B. den Niederländern – „Wie machen die das, Warum funktioniert das bei denen so gut?“.


5. Eure Designs
Was passiert nach dem Entwurf? Wie gehts zum Prototypen?
Braucht jedes Produkt auch einen Musterschutz/Patent?
Während des Entwurfs spielen wir uns unsere Ideen meist wie „Ping-Pong-Bälle“ hin und her.
Aus Konzepten, Skizzen und Modellen entstehen dann die ersten technischen Zeichnungen.

Zusammen mit unseren Partnern in der Umsetzung, also z.B. dem Tischler oder dem Metallbauer,
entwickeln wir das Produkt weiter, vom Prototypen bis zur Kleinserie, z.B. in Hinsicht auf optimierte Produktionsprozesse.

Das kann bei einem Flaschenöffner ein größerer Radius sein, der eine bessere Laserkontur erlaubt,
oder beim Gewürzregal eine weichere Kante, die nicht so schnell wegbricht.

In dieser Phase der Umsetzung sind wir sehr glücklich, wenn uns die Profis in der Herstellung mit Ihrem Know-How
unterstützen.

Das Design unserer Produkte ist urheberrechtlich geschützt, ein Musterschutz ist jedoch, je nach Produkt, ratsam.


6. Euer Erfolgsrezept
Habt Ihr einen Erfolgstipp für angehende Designer?

Wenn Dir ein Projekt nicht aus dem Kopf gehen will, mach Dein Ding.
Lass Dich von ersten Misserfolgen beim Vermarkten nicht abbringen von einer Idee, an die Du wirklich glaubst. Frage Deine Familie, Deine Freunde, teste verschiedene Strategien und Zielgruppen - Manchmal muss man dann trotzdem von einer Idee loslassen, wenn sie keinen wirtschaftlichen Erfolg bringt.
Dafür ist es hilfreich, wenn man nicht alles auf eine Karte setzt und „mehrere Eisen gleichzeitig im Feuer" hat.




7. Euer Social Media Auftritt
Wie nutzt ihr die sozialen Medien für euch und auf welchen Plattformen seid ihr vertreten?
Wir setzen bisher auf Instagram - jetzt liegt es an uns, die guten Konzepte von Susann dort auch umzusetzen ;)
Einen eigenen Online-Shop haben wir bereits.



8. Euer Warum
Warum macht ihr das, was ihr macht und was bedeutet Erfolg für euch?
Mit der Gestaltung eines Produktes seine Bedeutung zu erfassen, die Funktion zu verbessern, Nutzungsweisen zu hinterfragen, den Geist der Zeit einzufangen – und dabei noch etwas Schönes zu gestalten. Das sind Herausforderungen, die uns motivieren. Es ist für uns natürlich gut und wichtig, wenn wir damit auch kommerziellen Erfolg haben.
Letztendlich interessiert uns aber am Ende eines gelungenen Entstehungsprozesses vor allem ein Produkt, was neue, sinnvolle Perspektiven berücksichtigt.


9. Ein Neubeginn
Wenn ihr mit der Erfahrung von heute nochmal von vorne anfangen könntet, was würdet ihr heute anders machen?
Wir würden heute schneller und fokussierter unsere Ideen umsetzen.
Mutiger sein, bei der Arbeit an neuen Projekten, unserer Intuition mehr vertrauen.


10. Euer nächstes Ziel
Was ist euer nächstes großes Ziel oder Wunschtraum, den ihr euch erfüllen möchtet?
Alltägliche Dinge so nachhaltig wie möglich zu gestalten, bezogen auf den gesamten Entwicklungs- und Nutzungszyklus eines Produktes. Dabei den Begriff von Schönheit anders oder neu zu definieren. 
Das ist unser Anspruch für uns als Privatmenschen und für unser Unternehmen für die Zukunft.
Und es wäre schön, wenn wir diesem Ziel jedes Jahr ein bisschen näher kommen könnten.



Wir bedanken uns herzlich für die Beantwortung unserer 10 Fragen bei Claudia Buchbinder und Dieterich Bobbert von nest gestaltung.

INFO & Kontakt:
Claudia Buchbinder und Dieterich Bobbert von nest gestaltung aus Münster.


instagram.com/nest_gestaltung.de

Mit freundlicher Unterstützung und über nest gestaltung zur Verfügung gestellt von: 
Fotos: Bobbert & Buchbinder.
Portraitfoto mit freundlicher Unterstützung von: Yola Bobbert

von Susann Pfeiffer 22. April 2025
Ich bin jetzt im 3. Jahr meiner 2. Selbstständigkeit und habe in den letzten Jahrzehnten sehr viel ausprobiert und mich weitergebildet. Trial & Error könnte man auch sagen. Natürlich habe ich für die Selbstständigkeit auch hier wieder einen klassischen Business Plan erstellt. Auch einen Gründungszuschuss beantragt und erhalten. Ich habe auch überlegt, wer meine Zielgruppe "sein könnte". Deine Zielgruppe ist ja meist so ein bisschen wie Du selbst. So habe ich also auch hier verschiedene Buyer-Personas erstellt, mir meine Wunschkunden intensiv vorgestellt und analysiert. Eine Marktanalyse gemacht usw. usw. Und wie in klassischen Unternehmen, so macht man es auch im Bereich der Social Media Strategie, die ich aktuell anbiete, sprich: Ein Ziel gemäß den eigenen Werten finden Eine Strategie (Plan hin zum Ziel) entwickeln Die Analyse. Sprich, was von dem war erfolgreich, was nicht, wovon sollte ich mehr machen, wovon weniger... Aber irgendetwas (!) fehlte mir trotzdem in der neuen Selbstständigkeit. Ich zog nicht "die richtigen" Menschen an mit meinem Business. Das merkte ich nach ca. 1 Jahr. Es wurde irgendwie sehr anstrenged und zäh. Ich fühlte mich wie eine Angestellte, nur mit freier Zeiteinteilung im Home-Office. Das war so nicht geplant. Der Frust kam umgehend! Dann fand ich durch Zufall das obige Purpose-Diagramm und stellte mir ganz entspannt die dort stehenden, folgende Fragen: Was liebe ich zu tun? (Also, was mache ich eh am liebsten den ganzen Tag, auch, wenn ich dafür kein Geld erhalte?) Wo liegen meine Talente? (In welchem Bereich macht mir keiner was vor? Wo liegen meine Talente? Was kann ich besonders gut?) Was "braucht" die Welt? (Sprich, in welchem Bereich, der dazu passt, gibt es überhaupt Bedarf? Einen Markt?) Wofür könnte ich bezahlt werden? (Wie kann ich also meine Talente mit meiner Leidenschaft und der Berufung so zusammen bringen, dass es Sinn für mich macht, mir Freude macht UND Einnahmen beschert?) Als ich mir die Fragen beantwortete, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich hatte schlicht und ergreifend meine meine kreative/gestaltende Seite vergessen ! Das machte mich so müde und laugte mich aus. Ich hatte den freudvollen Spaßfaktor vergessen ! Ich investierte also und wollte es auch offiziell professionalisieren und buchte mir zwei intensive Coachings: Eins zum Thema Branding und eins zu Thema Positionierung inklusive Zielgruppenanalyse , Marktanalyse usw. Was mir im Endeffekt aber auch geholfen hat, eine ausgewogene Work-Life-Balance zu finden, war es, mir selbst die Erlaubnis zu geben, Spaß zu haben und meine Werte, meine kreativen Talente und meine Leidenschaft mit einfließen lassen zu dürfen . Auch, wenn ich damit vorrangig kein oder wenig Geld verdiene. Ich mache es, weil es verdammt nochmal Spass macht! Oder auch manchmal, weil es einfach raus muss. Weil es mein kreativer Ausdruck ist, mit dem Leben umzugehen. Es ist nicht wichtig, das auch rational begründen zu müssen. Wichtig ist aber, dass man das, was man leidenschaftlich macht, nicht komplett sausen lässt, nur weil es "kein Geld" bringt, oder der Markt dafür zu klein und der Wettbewerb zu groß ist, oder man damit keinen supergroßen monetären Erfolg hat! Otto-Normal-Verbraucher würde das dann einfach rational wieder als "Hobby" deklarieren oder entwerten, aber das ist zu einfach gedacht, wie ich finde. Es ist ist so viel mehr: Es ist pure Freude und Leidenschaft ! Hast Du Dir diese Fragen in deiner Selbstständigkeit auch schon gestellt?#
Komfortzonenmodell
von Susann Pfeiffer 16. April 2025
Warum es von der Lernzone oftmals so schnell zurück in die Komfortzone geht. Und was Du dagegen tun kannst, wenn Du Dich verändern möchtest.
von Susann Pfeiffer 20. März 2025
Endlich mehr Kunst verkaufen – mit Leichtigkeit & Strategie! Du bist Künstler:in und möchtest deine Werke erfolgreich in den sozialen Medien verkaufen – ohne dich dabei wie ein aufdringlicher Verkäufer "auf Kaltakquise-Tour" zu fühlen? Dann ist mein Online-Videokurs "Die 7 Säulen des Verkaufens" genau das Richtige für dich! Das erwartet dich: Wie du deine Kunst sichtbar machst – für die richtigen Menschen! Wie du ganz natürlich mit Galerist:innen, Sammler:innen und Wunschkund:innen ins Gespräch kommst (ohne plumpes Pitchen!). Wie du dir ein starkes Netzwerk aufbaust, das deine Kunst erkennt, schätzt und kauft! Und vor allem: Wie du endlich entdeckt wirst – und zwar zu Lebzeiten! 😉 Der Kurs enthält: Online-Videos + 📖 ein praktisches Workbook – speziell für Künstler:innen, die ihre Werke mit Herz & Strategie verkaufen möchten! 💛 Deine Kunst verdient es, gesehen und gekauft zu werden. Lass uns gemeinsam daran arbeiten! Jetzt anmelden & loslegen:
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